
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Achtung: !! Das Konzert fällt leider aus !!
24.11.2019 - 18:00 - 20:00

Konzert fällt leider aus und muss verschoben werden!! Genauer Nachholtermin steht noch nicht fest.
Yonic – Von kleinen Welten und großen Herzen
Der erste Blick auf das florale, in lichte Farbtöne getauchte Coverbild überrascht: Wer Laura Totenhagen kennt, der weiß, dass die in Köln lebende Sängerin und Komponistin weder das Wesen einer arabesken Blumengötze besitzt noch irgendeine Art von Filtern nötig hat. Gemeinsam mit ihrer Band, bestehend aus Leif Berger (Schlagzeug), Felix Hauptmann (Piano) und Stefan Schönegg (Kontrabass), steht sie für einen modernen Jazz mit lyrischer Komponente und elegant arrangierten Klanggebilden. Ihr erstes Album, „Foliage“, erschien 2017 und machte die Band deutschlandweit bekannt. „Was für eine Stimme, fein, diskret, intim“, schrieb Ulrich Stock (Die Zeit), „Laura ist High End“.
Mit ihrem neuen Album geht das Quartett diesen Weg kunstfertig, schnörkellos und das spielerisch beeindruckend vielschichtige Repertoire der Band ausschöpfend konsequent weiter.
„Yonic“ heißt das zweite Studio-Album des Quartettes Totenhagen, zu dem die Sängerin alle Kompositionen selber geschrieben hat. Yonic ist das Adjektiv des tantrischen Begriffs Yoni, der in der Gedankenwelt der vier Musiker vorrangig als Klang/Quelle/Ursprung/Schöpfung eine Bedeutung erhält. Es geht in dem Album um die Stellung des Menschen in der Gesellschaft, um Illusionen und Alltäglichkeiten und, ja, um die Sichtbarmachung und Überwindung gegensätzlicher Prinzipien.
Gerade die Gedichte von Shu Ting liegen der Sängerin am Herzen. Shu Ting (geb. 1952) gilt als eine der wichtigsten chinesischen Dichter*innen im Nachgang der Kulturrevolution, ihre Werke erhalten im Hinblick auf die derzeitigen Bewegungen in der Heimat der heute noch lebenden Künstlerin eine neue Prägnanz. Shu Ting begann als junges Mädchen, nachdem sie gemeinsam mit ihrer Familie aus politischen Gründen in die Provinz verband worden war, nahezu ohne Schulausbildung mit ihren Tagebucheintragungen; viele ihrer Schriften sind in Phasen entstanden, in denen es keine Möglichkeit der politischen Meinungsäußerung gab. Laura hat sich bei der Auswahl der Texte viel Zeit genommen und ehrlich wie nie zuvor darauf geachtet, was die von der Dichterin gewählten Worte in ihr bewirken. Unter den ausgesuchten Texten sind immer wieder solche, in denen Shu Ting starke Naturmetaphern nutzt, um Menschen, Meinungen, Zustände und Orte zu beschreiben, zu hinterfragen oder versteckt zu kritisieren. Eben hierin liegt die Verbindung zur Wahl des Totenhagenschen CD-Covers und des Titels, in dem das kelchartige, bisweilen kitschig wirkende Szenario die Möglichkeit zur Kritik impliziert.
Insgesamt ist “Yonic” ein Album, das im Zusammenwirken mit unterschiedlichsten Stilistiken und Mitteln ungewöhnliche Assoziationen beim Zuhörer weckt. Mal schmeichelnd und erschütternd, mal an der Oberfläche verweilend und doch in die Grundfeste gehend, mal träumerisch und doch sehr wach klingt die Musik, mit der das Quartett das Fenster in eine kleine, mystische Welt zu öffnen versteht. Und an dessen Ende die Erkenntnis steht: Selten ist etwas wirklich so, wie es auf den ersten Blick scheint. (Text Anke Steinbeck)
Mit ihrem neuen Album geht das Quartett diesen Weg kunstfertig, schnörkellos und das spielerisch beeindruckend vielschichtige Repertoire der Band ausschöpfend konsequent weiter.
„Yonic“ heißt das zweite Studio-Album des Quartettes Totenhagen, zu dem die Sängerin alle Kompositionen selber geschrieben hat. Yonic ist das Adjektiv des tantrischen Begriffs Yoni, der in der Gedankenwelt der vier Musiker vorrangig als Klang/Quelle/Ursprung/Schöpfung eine Bedeutung erhält. Es geht in dem Album um die Stellung des Menschen in der Gesellschaft, um Illusionen und Alltäglichkeiten und, ja, um die Sichtbarmachung und Überwindung gegensätzlicher Prinzipien.
Gerade die Gedichte von Shu Ting liegen der Sängerin am Herzen. Shu Ting (geb. 1952) gilt als eine der wichtigsten chinesischen Dichter*innen im Nachgang der Kulturrevolution, ihre Werke erhalten im Hinblick auf die derzeitigen Bewegungen in der Heimat der heute noch lebenden Künstlerin eine neue Prägnanz. Shu Ting begann als junges Mädchen, nachdem sie gemeinsam mit ihrer Familie aus politischen Gründen in die Provinz verband worden war, nahezu ohne Schulausbildung mit ihren Tagebucheintragungen; viele ihrer Schriften sind in Phasen entstanden, in denen es keine Möglichkeit der politischen Meinungsäußerung gab. Laura hat sich bei der Auswahl der Texte viel Zeit genommen und ehrlich wie nie zuvor darauf geachtet, was die von der Dichterin gewählten Worte in ihr bewirken. Unter den ausgesuchten Texten sind immer wieder solche, in denen Shu Ting starke Naturmetaphern nutzt, um Menschen, Meinungen, Zustände und Orte zu beschreiben, zu hinterfragen oder versteckt zu kritisieren. Eben hierin liegt die Verbindung zur Wahl des Totenhagenschen CD-Covers und des Titels, in dem das kelchartige, bisweilen kitschig wirkende Szenario die Möglichkeit zur Kritik impliziert.
Insgesamt ist “Yonic” ein Album, das im Zusammenwirken mit unterschiedlichsten Stilistiken und Mitteln ungewöhnliche Assoziationen beim Zuhörer weckt. Mal schmeichelnd und erschütternd, mal an der Oberfläche verweilend und doch in die Grundfeste gehend, mal träumerisch und doch sehr wach klingt die Musik, mit der das Quartett das Fenster in eine kleine, mystische Welt zu öffnen versteht. Und an dessen Ende die Erkenntnis steht: Selten ist etwas wirklich so, wie es auf den ersten Blick scheint. (Text Anke Steinbeck)
Eintrittspreise: 15€ / 10€ (ermäßigt für StudentInnen, SchülerInnen usw.)
Tickets unter Kölnticket.de und an der Abendkasse!